Restaurants, Gaststätten Lokalkritik

Stadtallee

© Heribert Corn

Foto: Heribert Corn

© Stadtallee

Foto: Stadtallee

© Stadtallee

Foto: Stadtallee


Schwesterlokal von „Die Allee" im Prater. Traditionelle Wiener Küche sowie BBQ aus Österreich; Sa bis 13 Frühstück, So bis 14 Brunch (keine Speisen à la carte); hausgemachte Eistees, Cocktails. 2 Schanigärten für insgesamt ca. 60 Pers. Wintergarten.

Adresse:
Adresse:
Mariahilfer Straße 101
1060 Wien
Telefon:
Telefon:
01/366 90 90
E-Mail:
E-Mail:
info@stadtallee.at
Website:
Website:
www.stadtallee.at
facebook.com/stadt.Allee
instagram.com/stadt.allee
Öffnungszeiten:
Öffnungszeiten:
Mo–Fr 11.30–23, Sa 9–23, So 9–15, warme Küche 11.30–21.30
öffnet um 11:30 Uhr
Preiskategorie:
Preiskategorie:
€€ (Hauptspeisen € 10-15)
Zahlungsmöglichkeiten:
Zahlungsmöglichkeiten:
Barzahlung, Kartenzahlung
Lokaltyp:
Lokaltyp:
Restaurants, Gaststätten
Sonstiges:
Sonstiges:
Essen am Sonntag, Frühstück, Brunch

Allees ist möglich

Ein Gastrooligarch gründet das City-BBQ-Lokal Stadt Allee. Mit Kollateralschäden

Die „Kantine“ gibt es nicht mehr. Keine günstigen Mittagsmenüs in puristischem Ambiente mehr, keine netten Begegnungen bei offenem Pilsner, kein entspanntes Abhängen im traumhaft schönen Hof-Gastgarten, von dem aus man den Mariahilfer-Straßen-Kommerz maximal als dezentes Rauschen wahrnahm.

Stattdessen haben wir in jenem Hof der Mariahilfer Straße 101 (bei der U-Bahn-Station Zieglergasse) jetzt eine Stadt Allee, das jüngste Kind der gastronomischen Erfolgsgeschichte von Philipp Pracser.

Der Bowlinghallen-Betreiber hat vor vier Jahren in der Hauptallee ein BBQ-Restaurant mit Ost-Schick aufgemacht, ein Jahr danach wie durch ein Wunder kurz vor der Neuausschreibung einen Pachtvertrag für sein Mega-Etablissement am Donaukanal bekommen und vor einiger Zeit auch das wunderbare Konstantineck im Prater geschnupft, um daraus einen Eissalon zu machen.

Die Übernahme im 101er-Hof lief sauber ab, hört man. Die Besitzerin der Kantine wollte eh aufhören. Und dass das Elektro Gönner daneben zur gleichen Zeit zumachte, hat weniger etwas mit Pracser zu tun als mit der Hausverwaltung, sagen Anrainer. Die Stadt Allee okkupierte übrigens nicht nur Location und Website der Kantine und machte aus dem Gastgarten einen pseudo-eleganten Wintergarten mit Holzboden, Naturholzwandverkleidung, Katalogmobiliar und Automatenmusik. Auch das Geschäft gegenüber gehört da jetzt dazu und soll bald auch verwintergartet werden.

Drinnen hat Prascer seine Stadt Allee hergerichtet, wie solche Lokale heute halt aussehen: Fliesen, offene Küche, Lederhocker und ein altes Fahrrad an der Wand. Auch bei der Küche soll die ehemalige Kantine ein „All Purpose“-Lokal sein.

Ungefähr so wie der Freiraum acht Häuser weiter: Es gibt Frühstück, Cocktailbar, Schnitzel, Steak, Burger, Bowl, hausgemachten Eistee, auch den Robata-Grill kennt man vom Freiraum. Zusätzlich soll Gesmoktes aus dem Prater-Lokal kommen, was ich mir logistisch schwierig vorstelle.

Derzeit auch auf jeder Karte: Ceviche, diesmal von der Lachsforelle und mit Bohnenpüree, angekohltem Baby-Kukuruz und grünen Blättchen. Hat geschmacklich wenig miteinander zu tun, sieht aber hübsch aus, und darum geht’s ja (€ 15,–).

Während der Umbauphase gab’s Sandwiches als Take-away, zwei davon ließ man auf der Karte. Jenes mit recht durchgebratenem Rindfleisch, geschmolzenem Cheddar und eingelegten Zwiebeln war okay, aber nicht gerade eine Mezzie (€ 14,–), Sauce kostet extra (€ 3,50).

Dass man beim Wilden Brokkoli die schmackhaften Blätter wegzupfte und nur die faden Stängel verarbeitete, ist schräg, dafür waren ja auch Erdnüsse und schwarzer Knoblauch dabei. Kochen nach Farben (€ 4,–).

Resümee:

Eine der letzten Bastionen der Echtheit an der Mahü wich dem Kommerz. Anders gesagt: Es kam nichts Besseres nach.


Stadt Allee 6., Mariahifer Straße 101, Tel. 01/366 90 90, Mo–Sa 9–23 Uhr, www.stadtallee.at



4000 Lokale in einem Buch
Das übersichtliche Nachschlagewerk für den kleinen wie den großen Hunger.