Das kleine Ich bin ich

32 Seiten, Hardcover, ab 3 Jahre
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ISBN 9783702648503
Erscheinungsdatum 29.05.1972
Genre Kinder- und Jugendbücher/Bilderbücher
Verlag Jungbrunnen
Empf. Lesealter ab 3 Jahre
Illustrationen Susi Weigel
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Kurzbeschreibung des Verlags

Auf der bunten Blumenwiese geht ein kleines Tier spazieren. Es fühlt sich mit vielen anderen Tieren verwandt – obwohl es keinem ganz gleicht. Es ist kein Pferd, keine Kuh, kein Vogel, kein Nilpferd – und langsam beginnt es an sich zu zweifeln. Aber dann erkennt das kleine Tier: Ich bin nicht irgendwer, ich bin ich.
(Mit Bastelanleitung)

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ISBN 9783702648503
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FALTER-Rezension

Was war dein liebstes Kinderbuch?

Eva Konzett in FALTER 35/2019 vom 30.08.2019 (S. 40)

Der Schulstart ist auch ein Lesestart. Doch zu welchen Büchern greifen? Der Falter hat sich umgehört

Vom Lesen und (Vor-)Lesenlassen sollte man gar nicht genug bekommen. Wissenschaftlich gesehen ermöglichen Geschichten es schon Kleinkindern, ihre Konzentration zu trainieren, sich in andere hineinzuversetzen. Sie regen die Fantasie an und schulen den Wortschatz.

Geschichten aber sind vor allem eines: emotionale Trägerraketen. Sie lassen uns auf unbekannten Planeten marschieren, ermöglichen uns Superkräfte, setzen sich über alle physikalischen Gesetze hinweg, ohne dass man selbst sich groß bewegen müsste. Sie holen uns ab.

Lesen beginnt dabei lange vor dem eigenen Lesen (siehe Interview S. 43) und die Freude an der Geschichte hängt nicht an Lettern. Erzähungen haben Menschen schon geteilt, als sie noch keine Schriftzeichen kannten. Das Alte und das Neue Testament wurden über Jahrhunderte mündlich weitergegeben, bevor man sie aufschrieb.

Für 85.000 Tafelklassler beginnt ab kommender Woche die Schule. Sie werden mühsam lernen, wie man aus Buchstaben Wörter baut, als Belohnung wartet eine völlig neue Welt.

Mit dem liebsten Kinderbuch verhält es sich wie mit dem ersten Kuscheltier: Ganz lassen kann man davon nie. Spätestens wenn man zum Vorleser wird, holt man es wieder heraus. Deshalb hat der Falter zwölf Persönlichkeiten nach ihrem liebsten Buch aus Kindertagen gefragt. Und was sie heute mit ausgestrecktem Arm zwischen Polster und Nachttischlampe vorlesen.

Mirjam Unger: „Das kleine Ich bin ich“ von Mira Lobe

Kinderbücher waren in meinem Leben immer lebenswichtig. Meine Mutter ging mit uns jede Woche in die Bücherei. Wir Kinder gaben die gelesenen Bücher zurück, nahmen uns neue, und oft nahmen wir uns auch welche wieder, die wir schon gut kannten. Wir nahmen sie noch einmal, um sie fast zu besitzen oder auch um sie wieder und wieder zu lesen, weil sie so wichtig waren für die Seele. Das eine, eines meiner wichtigsten Bücher bis heute, das war „Das kleine Ich bin ich“ von Mira Lobe und Susi Weigel. Mir war damals nicht bewusst, dass hier eine neue Generation an Autorinnen am Start war, antifaschistisch arbeitete, auch feministisch wirkte. Ich las dieses Buch, und intuitiv gehörte es mir. Da verstand mich jemand. Ja, so ging es mir auch. Über die Suche nach Zugehörigkeit, nach Freunden und Gleichgesinnten, der Frage nach Massenkompatibilität konnte und kann ich bis heute nachdenken mit der Parabel vom kleinen „Ich bin ich“ im Kopf.

Als kulturell zusammengewürfeltes Kind aus jüdisch-zionistischer-israelisch-wienerischer Heurigenfamilie mit Schulbesuch im französischen Lycée erlebte ich in mir eine Mischkulanz, die vor allem andere verwirrte. Für so viele andere Kinder im Hof schien vieles so einfach. Aber ich, wer war ich? Feste, Riten, Sprachen, bei uns war alles anders. Als Kind fühlte ich mich zuhause normal, aber schon bei der Sandkiste war ich verunsichert.

Das „Ich bin ich“ gab mir Mut, Sprache, Erleichterung und Kraft für meinen eigenen Weg. Ich konnte ihn gehen, auch wenn ich mitbekam, dass er nicht „normal“ war. Und natürlich habe auch ich das „Ich bin ich“ laut Anleitung unterm Buchdeckel mithilfe meiner Mutter im Kinderkrankenbett mal genäht und gebastelt. Ich habe es bis heute aufbewahrt. Es verlinkt mich in der Sekunde zu dem kleinen Mädchen von damals, das durch das kleine „Ich bin ich“ auf die Freiheit hingewiesen wurde, alles sein dürfen, was es in sich fühlte, und gar nicht so sein musste wie alle anderen auch.

Mirjam Unger ist Filmregisseurin und Drehbuchautorin

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Stell dir vor, du bist ein Dreieck

Marianne Schreck in FALTER 50/2014 vom 12.12.2014 (S. 31)

Mira Lobes Klassiker "Das kleine Ich-bin-ich" hat mehrere Kindergenerationen selbstbewusster gemacht

Die Kinderbuchautorin Mira Lobe (1913–1995) und die Illustratorin Susi Weigel (1914–1990) schafften mit ihrem beliebten Kinderbuchklassiker jenen Moment, mit dem wohl die drängendsten Bereiche des menschlichen Gefühlshaushaltes eine Erlösung erfahren sollten: "Ich bin ich!" Angesichts der über 900.000 verkauften Exemplare des 1972 im Verlag Jungbrunnen erschienenen Buches und der stattlichen Präsenz in Österreichs öffentlichen Büchereien könnte man meinen, dass es sich um einen kollektiven Erlösungssatz handelt.
"Denn ich bin, ich weiß nicht mehr, dreh mich hin und dreh mich her, dreh mich her und dreh mich hin, möchte wissen, wer ich bin." Es sind die lautmalerisch hübschen Reime und die fröhlichen Farben und Formen, die dem naiven Etwas mit den großen Knopfaugen, bestehend aus Quadraten und Dreiecken, auf der Suche nach der eigenen Identität ein überaus ansprechendes Wesen verleihen.
Ein so einfacher wie bestechender Clou der beiden war die Bastelanleitung für "Das kleine Ich-bin-ich", die Teil der Illustration war. So konnte sich der kindliche Rezipient eins mit der Materie fühlen. Mira Lobe hat das Buch gemeinsam mit Susi Weigel in ihrer produktivsten Phase verfasst. Weigel soll auch maßgebliche inhaltliche Einflüsse gegeben haben: Eine demente Bekannte hat im hohen Alter immer wieder gefragt: "Wer bin ich – ich bin ich?"
So niedliche Titel wie "Bärli Hupf" (1957), in dem die Abenteuer eines Teddybären mit seinem Freund Kasperl erzählt werden, oder so wunderbar heilsame wie "Die Omama im Apfelbaum" (1965), in dem sich ein Bub, der keine Großmutter hat, eine herbeifantasiert und schlussendlich zwei hat, lagen bereits hinter ihr respektive ihnen. "Die Omama im Apfelbaum" ist allerdings Lobes und Weigels erfolgreichstes Buch. Der Longseller wurde in 32 Sprachen übersetzt.

Mira Lobe und Susi Weigel hatten sich im Umfeld sozialistischer Verlage im Wien der 1950er-Jahre kennengelernt und ihre Zusammenarbeit sollte sich auf 50 Bücher ausdehnen. Da Weigel im hunderte Kilometer entfernten Bludenz wohnte, haben sich die beiden in ihren Briefen ein spaßiges Kürzel erlaubt, das als eine Art Erfolgsformel betrachtet werden kann: P-S. "Eigentlich müßten uns alle Verleger auf den Knien danken, finde ich – für unsere P–S. Das heißt weder Post scriptum noch Pferde-Stärke, sondern Plan-Sorgfalt und ist unser Geheimnis – ich meine, unser Erfolgsgeheimnis", heißt es in einem Brief Lobes an Weigel im Jänner 1967.
Die geringe Zahl der an sie verliehenen Preise ist ein Indiz dafür, dass Susi Weigel als Illustratorin im Schatten der Autorin blieb. Auf dem Cover von "Das Städtchen Drumherum" (1970) war nicht einmal Weigels Name verzeichnet, was der Freundschaft angeblich nicht schadete. Lobe arbeitete auch mit anderen namhaften Illustratorinnen wie Angelika Kaufmann, die für ihren feinen, schraffierten Stil bekannt war. Dieser war auch dem Zeichner Winfried Opgenoorth zu eigen, mit dem sie immerhin neun Bücher realisierte.

Lobe war mit ihrer jüdischen Familie in Schlesien aufgewachsen. Ursprünglich wollte sie Journalistin werden, was ihr aufgrund der "Rassengesetze" verwehrt blieb. Stattdessen absolvierte sie noch in Deutschland eine Ausbildung für Textilgestaltung, wanderte nach Israel aus, wo sie mit ersten Kinderbüchern begann. In Wien publizierte sie zunächst im KPÖ-Umfeld.
Warum Lobe mit ihrem über 100 Büchern umfassenden Gesamtwerk ganze Generationen von Kindern verzauberte, hat wohl mit ihrem Sprachwitz zu tun und mit der Fähigkeit, auch ernste Themen annehmbar zu machen.

Ausstellung: "Ich bin ich – Mira Lobe und Susi Weigel": bis 1.3.2015 im Wien Museum

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Über die Autorin

Mira Lobe, geboren 1913 in Görlitz in Schlesien, zeigte bereits in Schulaufsätzen ihr Schreibtalent. Der Traum vom Studium und der Karriere als Journalistin blieb ihr im nationalsozialistischen Deutschland untersagt, weshalb sie eine Lehre zur Maschinenstrickerin an der Berliner Modeschule absolvierte. 1936 emigrierte Lobe nach Palästina und arbeitete zunächst als Buchbinderin. Ihre ersten Kinderbücher erschienen 1947 und 1948 in hebräischer Sprache. 1950 kam die Schriftstellerin nach Wien. Sie verfasste fast 100 Kinder- und Jugendbücher, welche mehrfach ausgezeichnet wurden. Zu ihren erfolgreichsten Büchern zählen "Die Omama im Apfelbaum", "Das kleine Ich-bin-ich", "Valerie und die Gute-Nacht-Schaukel" und "Die Geggis". Am 6. Februar 1995 verstarb Mira Lobe in Wien. Sie gehört zu den wichtigsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen in Österreich.

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